Christstollen

Meine Lieben, Weihnachten naht mit riesigen Schritten. (Wusstet Ihr bis jetzt nicht, gell?) Deshalb habe ich heute ein ganz klassisches Rezept der Weihnachtsbäckerei für Euch. Keine Sorge, es ist kein Keksrezept! Ich habe mich  heuer erstmals an Christstollen gewagt. Ich dachte immer dass so etwas wie Stollen und Co. nur Omas hinbekommen, aber ich muss sagen, mein Stollen kann sich (wider erwarten) echt sehen lassen.  Also schlage ich Euch vor, traut euch drüber, es zahlt sich aus!

Dies soll nicht nur ein einfaches Rezept werden, sondern ich möchte hier kurz die Chance nutzen um ein Loblied auf Germteig zu singen (natürlich bildlich gesprochen, tatsächlich würde ich Euch meinen Gesang nicht antun). Das Backen mit Germ hat meiner Meinung nach etwas sehr Zufriedenstellendes an sich. Du behandelst deinen Germklumpen gut, machst es ihm schön warm (aber nicht zu heiß!), fütterst ihn mit Zucker, gibst ihm ein wenig Zeit und er fängt an für dich zu arbeiten. Und genau dabei kannst du ihm sogar zusehen! Irgendwie hat Germ eine meditative Wirkung auf mich, ich warte und schaue meinem Teig beim Wachsen zu. Schön, oder? Und je besser du ihn behandelst, desto größer und feiner wird er.

Wie ihr vielleicht gerade durch meine überaus anschauliche Beschreibung bemerkt hab- ich mag Germ. Und deshalb gibt es an dieser Stelle jetzt ein klassisches Germteig-Rezept, den Stollen.

  • Idealerweise sollte man Korinthen, Rosinen sowie Orangeat und Zitronat über Nacht (oder zumindest einige Stunden zuvor) in reichlich Rum einweichen lassen. Glaubt mir, je länger desto besser!
  • Falls Euch etwaige Supermarkt-Mitarbeiter auf die Frage nach Korinthen völlig entgeistert anschauen und wissen wollen was das überhaupt ist (oder Ihr aus diversen anderen Gründen keine bekommt), dann kann ich Euch beruhigen: die entsprechende Menge Rosinen tut’s auch.
  • Die Mengenangaben bei Rosinen ist ein Vorschlag meinerseits, wer gern mehr/weniger mag- einfach dementsprechend adaptieren. (Meine persönliche Meinung: je mehr Rosinen, desto besser!)
  • macht Euch mindestens auf eine Verdreifachung des Teigvolumens gefasst- und nehmt einen dementsprechend großen Behälter. (Ich spreche hier aus Erfahrung!)

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Christstollen (ergibt 3-4 Stollen)

  • 150 g Korinthen
  • 200 g Rosinen
  • 120 g Orangeat
  • 120 g Zitronat
  • 1 Tasse Rum (zum Einweichen der Früchte)
  • 420 g Butterschmalz
  • 1 kg Mehl
  • 2  frische Hefewürfel ( entspricht ung. 40 g)
  • 120 g Zucker
  • 3 Päckchen Vanillezucker
  • Prise Salz
  • 3 Bio Zitronen (bzw.2-3 gehäufte EL Zitronenabrieb)
  • 6 Eier
  • 240 ml Milch (lauwarm)
  • 250 g Butter (zum Bestreichen)
  • 250 g Puderzucker (zum Bestreuen)

Wie bereits erwähnt, wenn möglich Rosinen und Co. mehrere Stunden zuvor in Rum einweichen. Butterschmalz schmelzen. Milch erwärmen, hierbei auf die Temperatur aufpassen, lauwarm genügt. Wenn die Milch zu heiß wird ist der Germ beleidigt. Eine Prise Zucker und den  zerbröselten Germ in der Milch langsam auflösen.

Mehl, Zucker, Vanillezucker, Salz und abgeriebene Zitronenschalen mischen.  Eier, Butterschmalz und nach und nach die lauwarme Milch verkneten (entweder mit dem Knethaken der Küchenmaschine oder dem Handmixer). Zum Schluss den Teig mit den Händen kräftig durchkneten.

Den Teig in einer großen Schüssel für mindestens 1 Stunde zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. (Ich stelle ihn immer in die Nähe der Heizung) Dem Teig immer brav zureden und warten bis sich das Volumen ungefähr verdoppelt hat. Nun die eingeweichten Trockenfrüchte hinzufügen und gut mit den Händen verkneten. Anschließend weitere 2 Stunden gehen lassen.

Teig zu einem breiten Oval formen und in der Mitte mit einer Flasche/einem Nudelholz o.ä. eine Vertiefung eindrücken. Stollen bei 160 Grad  für ungefähr 50 Minuten ins Backrohr schieben. Wenn der Stollen fertig gebacken ist, mit reichlich geschmolzener Butter bestreichen und mit Puderzucker bestreuen bis er eine dickes weiße Schicht hat.

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Über Mara

Eine Exil-Salzburgerin und Wahl-Wienerin, die ihr Herz an die kulinarische Vielfalt Österreichs verloren hat. Egal ob beim Nachkochen von Oma's Originalrezepten oder bei neu interpretierten Klassikern - am wichtigsten ist der Genuss! Denn Essen soll nicht nur den Bauch füllen, sondern auch das Herz wärmen.

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