klassische Rindsuppe

Es ist ja beinahe schon eine Schand‘, dass es mehr als zwei Winter gedauert hat, bis sich ein Rezept für Rindsuppe auf dem Blog finden lässt. Denn in Wahrheit köchelt die Suppe aller Suppen zwischen Oktober und Februar ungefähr wöchentlich auf meinem Herd. Es gibt nichts Tröstlicheres als eine lang zugestellte, kräftige Rindsuppe mit viel Einlage. In meinem Fall ausnahmslos bestehend aus Sternchen-Nudeln, Siedefleisch sowie Karotten und Rüben. Die Wahl der Suppeneinlage steht seit frühester Kindheit und hat sich seitdem kein bisschen geändert. Es mag jetzt für allgemeines Raunen sorgen, aber ich dulde weder Grießnockerl  noch Frittaten oder sonstige abstruse Dinge in meiner Rindsuppe. Nicht mal Buchstabennudeln oder andere Nudelformen. Ausschließlich Sternchen-Nudeln. Ich nenne es Suppen-Purismus. Meine Mutter nennt es zwanghaftes Verhalten. 

Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Deshalb ist es doch in Wahrheit egal mit welcher Einlage man seine Rindsuppe am liebsten isst. Hauptsache man lässt ihr genügend Zeit am Herd, damit sie wunderbar kräftig und gehaltvoll wird und serviert sie heiß. Sowieso am allerbesten schmeckt sie übrigens nach einem Spaziergang in der winterlichen Kälte. Mit roten Backen und kalten Zehen zur Tür hineinkommend, riecht es in der ganzen Wohnung schon nach heißer Suppe, die schon am Herd auf einen wartet. Ich glaub genau so fühlt sich ein Stückerl vom Glück an, wenn ihr mich fragt. 

klassische Rindsuppe

500 Gramm Suppenfleisch
500 Gramm Knochen (Mark- und Fleischknochen gemischt)
3 Liter kaltes Wasser
1/4 Kilogramm Selleriewurzel
2 Zwiebeln (halbiert)
5-6 Karotten (gerne auch ein paar gelbe Rüben)
1/2 Stange Lauch
1-2 Pastinaken
1 Bund Petersilie
1 Teelöffel Pfefferkörner
2-3 Lorbeerblätter
ca. 1 Esslöffel Salz (je nach Geschmack)

Nota bene

Wer die Karotten etwas bissfester mag, der sollte sie erst circa in den letzten 30 Minuten dazugeben. Ich persönlich mag es sehr, wenn sie eher weich sind.

Je länger man seine Rindsuppe einkochen lässt, desto kräftiger wird sie. Deshalb gerne auch 3-4 Stunden am Herd stehen lassen. Schadet ihr bestimmt nicht, versprochen!

Das Fleisch kann entweder im Ganzen in der Suppe gelassen werden oder aber klein zerteilt werden (sollte sowieso butterweich sein) und als Suppeneinlage serviert werden. Schmeckt großartig!

Die Knochen und das Fleisch kalt abwaschen und trocken tupfen. Die Knochen in einen sehr großen Topf geben (min. 5 Liter) und mit 4 Liter kaltem Wasser aufgießen. Gemeinsam zum Kochen bringen und währenddessen regelmäßig die Trübstoffe an der Oberfläche abschöpfen (funktioniert wunderbar mit einem kleinen Sieb). Das Suppenfleisch in das kochende Wasser geben und gegebenenfalls erneut die Trübstoffe abschöpfen. Je gründlicher dieser Schritt durchgeführt wird, desto klarer ist die Suppe später.

Nun das gesamte Suppengemüse sowie die Gewürze in den Topf geben und für mindestens 2 Stunden bei niedriger Hitze köcheln lassen. Am Ende der Garzeit ein großes Nudelsieb sowie einen zweiten großen Topf bereitstellen. Die Suppe durch das Sieb in den zweiten Topf abseihen. Das Gemüse hat seinen Job getan. Behalten wird nur das, was später auch als Suppeneinlage gerne gegessen wird (zum Beispiel Karotten und Rüben). Zuletzt die Suppe abschmecken und ggf. nochmal nachsalzen. Noch einmal aufkochen und heiß mit Suppeneinlage nach Wahl servieren.

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Über Mara

Eine Exil-Salzburgerin und Wahl-Wienerin, die ihr Herz an die kulinarische Vielfalt Österreichs verloren hat. Egal ob beim Nachkochen von Oma's Originalrezepten oder bei neu interpretierten Klassikern - am wichtigsten ist der Genuss! Denn Essen soll nicht nur den Bauch füllen, sondern auch das Herz wärmen.

1 Kommentar

  1. 17. März 2019 um 11:07

    Hallo Mara,
    hast Du schon einmal versucht, ein kleines Stück Rinder- oder Kalbsleber in der Rindssuppe mitzukochen? Das gibt für meinen Geschmack die letzte Abrundung. Allerdings habe ich größtes Verständnis dafür, funktionierende und x-mal bewährte Dinge in der Küche genau so zu belassen.
    Danke für Deinen prächtigen Blog und beste Grüße,
    Michael

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