Kletzenbrot

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Bei diesem Rezept schienen so einige Umstände gegen mich und mein Kletzenbrot zu sein. Allein die Tatsache, dass es ein recht kompliziertes Unterfangen war, Anfang Dezember in Wien Kletzen zu bekommen, ließ nichts Gutes vermuten. (Nebenbei sei aber bemerkt, dass ich ob dieser Tatsache auf einschlägigen Social Media Kanälen gesudert habe, und ich daraufhin prompt von einer handvoll lieben Menschen Tipps bekommen habe, wo man die heiße Ware bekommen könne.) Kaum waren die Kletzen eingekauft, ging es an die Rezeptsuche. Diese stellte sich auch als kleines Abenteuer heraus. Fündig wurde ich dann zum Glück bei der lieben Conny von Moment in a jelly jar.

(Nach Abschluss des Projekts Kletzenbrot, fand ich übrigens beim zufälligen Durchblättern auch ein Rezept in der Winter – Jahreszeiten Kochschule von Katharina Seiser. Hätte ich mir eigentlich auch vorher denken können, denn dieses Buch ist einfach nur großartig und gehört bereits jetzt zu meinen absoluten Lieblingen.) 

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Der folgende Umstand hat mich aber wohl am meisten gewundert: Denn wer hätte gedacht, dass etwas so Großartiges wie Kletzenbrot derartig polarisiert. Kletzenbrot liebt man oder hasst man. Dazwischen gibt’s nix. Das hab ich in den letzten Tagen schmerzhaft lernen müssen. Denn wem auch immer ich eine Kostprobe meines höchst eigen gebackenen Kletzenbrotes angeboten hab, der- oder diejenige Person hat mir zwar freundlich, aber recht deutlich klargemacht, dass man meine Kochkünste grundsätzlich ja sehr schätze, aber dass diese Wertschätzung an genau diesem Punkt aufhöre. Was ich aus der Sache gelernt habe: „Objektiv betrachtet schmeckt es bestimmt sehr gut“ ist immer noch ein besseres Kompliment als gar keines.

Ich hätte beim besten Willen nicht gedacht, dass es so schwer sein würde, mein Kletzenbrot unter die Leute zu bringen. Denn wenn etwas in meiner Küche zum ersten Mal fabriziert wird, muss es natürlich eingehend verkostet werden. Ohne strenge Qualitätskontrolle kein Rezept auf dem Blog – das ist eine goldene Regel. Zwei bis drei Kletzen-Enthusiasten habe ich dann aber doch noch aufgetrieben. Somit konnte das Kletzenbrot nach höchst strengen Vorgaben getestet und für sehr gut befunden werden. Und genau aus diesem Grund gibt’s nun für euch heute eine Anleitung zum Kletzenbrot-Glück. Denn Kekse kann jeder, aber Kletzenbrot ist etwas für wahre Könner.

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Kletzenbrot
(Rezept für 2 Laibe)

250 g Kletzen
300 g Rosinen
180 g Feigen
200 ml Rum
200 ml Wasser
100 g Haselnüsse (grob gehackt)
2 TL Zimt
1 EL gemahlene Nelken
Saft 1/2 Zitrone
Abrieb einer BIO-Zitrone
500 Mehl (Roggen Vollkorn)
400 ml lauwarme Milch
1 Pkg Trockengerm
1 TL Zucker
Prise Salz

Am Vorabend die Trockenfrüchte einlegen. Hierfür die Kletzen sowie die Feigen in kleine (ca. 2 cm) große Stücke schneiden, mit den Rosinen vermengen und in Rum und Wasser (200 ml Rum & 200 ml Wasser) einlegen. Am nächsten Tag die überschüssige Flüssigkeit abgießen. Die Früchte mit den Haselnüssen und den Gewürzen, sowie dem Zitronenabrieb und Zitronensaft vermengen. Für den Teig die Milch leicht erwärmen (wie immer bei Germteig gilt: maximal lauwarm!). Den Germ und den Zucker darin auflösen. Das Roggenmehl in eine große Schüssel sieben. Salz einrühren und die Germ-Milchmischung beifügen. Nun alles zu einem homogenen Teig verkneten. Entweder mit Muskelkraft oder mit der Küchenmaschine. Den Teig mit einem Tuch abdecken und für ca. 1 Stunde gehen lassen. Nach der Gehzeit gut ein Drittel des Teiges abteilen und beiseite stellen ( damit wird das Brot dann umhüllt). Nun den restlichen Teig mit den Früchten vermengen, in der Hälfte teilen und zu Laiben formen. Den vorher abgetrennten Teig nun erneut halbieren und beide Teile dünn ausrollen. Hiermit die beiden Laibe einschlagen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und erneut für ca. 20-30 min gehen lassen. Die Laibe mit einer Gabel mehrmals einstechen. Inzwischen den Backofen auf 160 Grad vorheizen. Das Kletzenbrot für ca. 1 Stunde und 15 Minuten backen.

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Über Mara

Eine Exil-Salzburgerin und Wahl-Wienerin, die ihr Herz an die kulinarische Vielfalt Österreichs verloren hat. Egal ob beim Nachkochen von Oma's Originalrezepten oder bei neu interpretierten Klassikern - am wichtigsten ist der Genuss! Denn Essen soll nicht nur den Bauch füllen, sondern auch das Herz wärmen.

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