MÄRCHEN’S HEILIGABEND MENÜ- DER 3. GANG: Haselnuss- Karamell Creme

So, mit dem Advent wird’s langsam knapp, also ich es höchste Zeit mal über Heiligabend-Menüplanung zu sprechen. In meinem ganz persönlichen Fall ist das schnell abgehandelt. Denn  Fortschritt und Veränderung finde ich in allen Situation meines Lebens ganz ganz toll. Außer beim Weihnachtsessen. Da hört der Spaß auf. Von meiner Familie werde ich ganz liebevoll „Weihnachtsfaschistin“ genannt. (Man achte auf die political correctness!)
Die erbittertsten Kämpfe führe ich in der Vorweihnachtszeit. Hier einige exemplarische Auszüge:

  • die Größe des Christbaums (alles unter 3,50 ist kein Baum, sonder ein Ast.)
  • die Beschaffenheit des Adventkranzes (Mara: 4 Kerzen mit jeweils einem Docht. Mutter: 1 Kerze mit 4 Dochten… ihr seht wo das hinführt.)
  • die Farbe der Christbaumkugeln (heuer wird’s übrigens Dunkelrot- Dunkelgrün, falls es euch interessiert)
    und last but not least:
  • das Weihnachtsmenü (…)

Progressivität hin oder her, aber beim Weihnachtsmenü gibt es Traditionen, die eingehalten werden. Punkt. Aus.
Als Vorspeise gibt es etwas aus dem Meer, sprich Fisch oder Meeresfrüchte. Als Hauptspeise gibt es einen Kalbsbraten mit Risi-Bisi. (Wobei das Risi-Bisi das eigentlich Wichtige dabei ist.) Und zur Nachspeise darf’s dann ein bisserl kreativer sein. Ich bin ja nicht so.
Dieses Weihnachtsmenü ist zwar jedes Jahr gleich, aber doch ganz anders. Denn jedes Jahr wird mindestens einen Monat vor Heiligabend bereits diskutiert ob man heuer nicht doch etwas Anderes machen sollte. (Nein, Mama.) Diese Diskussion zieht sich meist bis wenige Tage vor Weihnachten. Dann wird der Familie wiedermal klar, dass ich sämtliche konstruktiven Diskussionen so lange boykottiert habe, bis es eh keinen Sinn mehr macht sich noch großartig anzustrengen um mir meinen Willen auszureden. (Das Ganze nennt sich Hinhalte-Taktik. Diese wird so lange praktiziert, bis alle schon so mit Geschenke ausdenken/einkaufen/verpacken beschäftigt sind, dass sie keine Lust mehr haben sich jetzt auch noch über’s Weihnachtsmenü großartige Gedanken machen zu müssen. Funktioniert jedes Jahr. Mit Garantie.)
Aber ganz so schlimm wie meine gesamte Familie tut, bin ich eigentlich nicht. Das Dessert darf jedes Jahr auf’s Neue verhandelt werden. Und dabei ziehe ich die Vorschläge Anderer sogar ernsthaft in Betracht. Außer heuer. Denn da gibt’s eine meiner Dessert-Kreationen: Haselnuss-Karamell Creme.
Ist nicht nur ganz einfach vorzubereiten, sondern schmeckt unglaublich gut, glaubt mir. In diesem Sinne: Frohe Fast-Weihnachten.

 


Haselnuss- Karamell Creme

4 Personen
20 Minuten

  • 800 Gramm griechisches Joghurt
  • 300 Gramm ganze Haselnüsse
  • 120 Gramm Kristallzucker
  • 30 ml Wasser
  • 150 Gramm Vollkornkekse
  • 1 EL Vanillepulver
  • 1 EL Zitronenabrieb
  • Zucker (bei Bedarf)

Den Ofen auf 180 Grad heizen um die Haselnüsse darin für ungefähr 10 Minuten, unter mehrmaligem wenden, zu rösten. Inzwischen einen Topf mit Wasser und Zucker erhitzen. Die Nüsse aus dem Ofen holen, ein wenig auskühlen lassen und danach schälen. Dies funktioniert am Besten indem man sie, in ein Geschirrtuch gewickelt, fest aneinander reibt. Die geschälten Haselnüsse in die Wasser-Zucker Mischung geben. Diese weiter erhitzen lassen bis sich feste weiße Kristalle um die einzelnen Nüsse, und in Folge dessen Karamell, bildet. Dabei ständig rühren. Die karamellisierten Haselnüsse auf eine, mit Backpapier ausgelegte, Fläche leeren und vollständig auskühlen lassen, bis der Karamell hart und zerbrechlich wird.

Inzwischen die Vollkornkekse in einen Gefrierbeutel geben und, durch wiederholtes Schlagen mit einem Nudelholz oder Ähnlichem darauf, grob zerkleinern. Anschließend das griechische Joghurt mit der Vanille und dem Zitronenabrieb anrühren und bei Bedarf zuckern.

Das erkaltete Haselnusskaramell in Stücke zerbrechen und in einem Mixer zu groben Karamellbröseln zerkleinern.

Zuletzt jeweils eine Schicht Kekse, Joghurt und Karamell in einem Glasgefäß oder einer Schale anrichten und mit einigen karamellisierten Haselnüssen dekorieren.
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Über Mara

Eine Exil-Salzburgerin und Wahl-Wienerin, die ihr Herz an die kulinarische Vielfalt Österreichs verloren hat. Egal ob beim Nachkochen von Oma's Originalrezepten oder bei neu interpretierten Klassikern - am wichtigsten ist der Genuss! Denn Essen soll nicht nur den Bauch füllen, sondern auch das Herz wärmen.

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1 Kommentar

  1. 14. Dezember 2015 um 18:52

    Hey, dass ist ja eine feine Nachspeise! Ich liebe Karamell! Aber bei dem Weihnachtsmenü sehe ich das genau so: Fortschritt ist hier nicht fehl am Platz. Bei uns gibt es immer Truthahn und das darf auf keinen Fall verändert werden!

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