Marillenmarmelade

Eigentlich könnte dieser Beitrag bereits seit geraumer Zeit fix fertig und online sein. Aber mir ist da etwas dazwischen gekommen, auf das ich ehrlicherweise nicht besonders stolz bin. Eigentlich ist „nicht besonders stolz darauf sein“ noch gar kein Ausdruck. Schämen tu ich mich, und zwar big time. Denn wisst ihr was ich die letzten Tage gemacht hab?
Riverdale geschaut. Und absolut nichts anderes. Heute Früh hab‘ ich mir sogar parallel zu meinem Bircher Müsli und Kaffee eine Folge reingezogen. So weit ist es schon mit mir gekommen.

Dabei war das doch eigentlich alles nur ein Unfall. Denn „solche“ Serien schau‘ ich, zutiefst überzeugt davon ein intellektuelles Wesen zu sein, ja normalerweise absolut nicht. Zu meiner Verteidigung: es herrschen serien-technisch grad dunkle Zeiten auf meinem Netflix-Account. Denn all meine liebsten Serien hab‘ ich entweder schon mindestens zwei Mal durchgesehen oder ich warte sehnsüchtigst auf neue Staffeln. Und da ist es halt passiert. Ich hab damit angefangen und bin in ein tiefes, sehr dunkles Loch gestürzt aus dem ich mit eigener Kraft nicht mehr rauskomme (zumindest so lang nicht, bis ich die Serie durch hab‘.)

Selten hab‘ ich eine Serie gesehen, die so trashig und gleichzeitig highly addictive ist, wie dieses Meisterwerk. Da gibt’s alles was das Herz begehrt: Mord, Inzest, Teenager-Dramen, korrupte Geschäftsmänner, Ahornsirup, Liebeskummer, Pfadfinder, Motorradgangs, böse Zwillinge…einfach alles. Und genau das macht sie so großartig.

Aber kommen wir jetzt zu den wirklich wichtigen Themen (neben Riverdale) und widmen wir uns meiner ersten Marmeladenproduktion der heurigen Saison. Die Hitze der letzten Wochen hat zwar viele Nachteile, aber auch einige gute Seiten. Wie zum Beispiel die doch recht zeitig vollreifen heimischen Marillen. Und weil ja auf Hitze bekanntlich Kälte folgt, sorgt man am besten vor und füllt all die sonnengereifte Süße des Sommers in Gläser. Dann hat man im Idealfall sogar noch bis zum Release der nächsten Staffel Riverdale etwas davon etwas davon…

Let there be Marillenmarmelade!

Stadtmärchen Portrait Marillenmarmelade

Marillenmarmelade

ergibt ca. 6 Gläser à 220ml

1 Kilogramm vollreife Marillen
500 Gramm Gelierzucker (1:2)
Saft einer halben Zitrone
Abrieb einer Zitrone
ca. 1 Esslöffel Rum 

Die Marillen halbieren und entsteinen. In einem tiefen Topf die Marillen gemeinsam mit dem Zucker unter Rühren zum Kochen bringen. 

Währenddessen einen großen Topf mit Wasser zustellen und ebenfalls zum Kochen bringen. Darin werden die Marmeladegläser ausgekocht (siehe Tipps).

Den Zitronenabrieb, Saft sowie Rum der Marmelade beifügen und für 5-10 Minuten sprudelnd verkochen, bis die Früchte die gewünschte Konsistenz haben. Gerne kann hier auch mit dem Pürierstab ein bisserl nachgeholfen werden, falls feinere Marmelade bevorzugt wird.

Gelierprobe machen um zu testen ob die Marmelade die richtige Konsistenz hat (siehe Tipps). In die ausgekochten (trockenen!) Gläser abfüllen, fest verschließen und auf den Kopf stellen. Fertig ist die Marillenmarmelade! 

Früchte

Das Wichtigste beim Marmelade einkochen ist die Qualität der Früchte! Marmelade, die aus halbreifem Obst aus spanischen Gewächshäusern gemacht wird schmeckt auch genau so. Deshalb wird erst zum Höhepunkt des jeweilige Obstes eingekocht. Denn so schmeckt die Marmelade fruchtig und macht einem noch Monate später viel Freude. 

Marmeladegläser auskochen

Es gibt verschiedene Varianten um Marmeladegläser zu sterilisieren:

1. möglichst heiß auswaschen
2. in einem Topf auskochen
3. in die Mikrowelle geben (unbedingt darauf achten, dass die Gläser mikrowellenfest sind)

Wichtig ist aber so oder so, dass möglichst hygienisch gearbeitet wird und die Gläser vor dem Befüllen komplett trocken sind, damit ja nichts schimmelt. 

Falls ihr noch andere Methoden oder Tipps habt, immer her damit! 

Gelierprobe

Die Gelierprobe ist eigentlich ganz einfach. Man entnimmt nach einigen Minuten Kochzeit mit einem Löffel ein bisserl‘ Marmelade, gibt sie auf einen flachen Teller, wartet bis sie ein wenig angekühlt ist und hofft‘, dass sie ein wenig fester als zuvor, sprich geliert, ist. Falls ja, super! Falls nein, einfach noch ein paar Minuten länger kochen! 

Marmeladegläser auf den Kopf stellen

Viele kennen das auf den Kopf stellen der fertig befüllten Marmeladegläser noch von ihrer Oma. Dieser Vorgang soll ein Vakuum erzeugen, dass die Marmelade haltbar macht. Böse Zungen behaupten, dass dies heutzutage nicht mehr nötig ist. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann es, so wie ich, trotzdem machen. Denn wie sagt man so schön? „Hüft’s ned, schodt’s ned!“

Marillenmarmelade
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Über Mara

Eine Exil-Salzburgerin und Wahl-Wienerin, die ihr Herz an die kulinarische Vielfalt Österreichs verloren hat. Egal ob beim Nachkochen von Oma's Originalrezepten oder bei neu interpretierten Klassikern - am wichtigsten ist der Genuss! Denn Essen soll nicht nur den Bauch füllen, sondern auch das Herz wärmen.

1 Kommentar

  1. 29. Juni 2018 um 20:54

    #metoo
    Danke! Jetzt schäm ich mich ein bissl weniger! Da ich 80% meiner Freizeit zu Hause in der Küche verbringe (und deshalb keine gute Sicht auf den Fernseher habe) nehme ich meinen Laptop mit in die Küche und netflixe nebenbei, was das Zeug hält! Manchmal auch intelligente Serien. Aber oft auch Schäm-Serien *gg* ….da ist es wurscht, wenn man mal 5 Minuten nicht so genau hinschaut, gell 😉 ?! Ab und zu geh ich in der Mittagspause nach Hause, schnipple meine Salat…und weils halt so passt, netflixe ich. Ach, gib Schlimmeres. Abends dann auf der Couch vorm Fernseher, kann das netflixen aber ganz schnell ins napflixen übergehen 😉

    Deine Bilder sind total super….diese Farbe ist wundervoll…ich hoff, ich bekomme irgendwo gscheite Marillen her, dann wird eingekocht. Erdbeeren und Ribisel habe ich schon, dann noch Marille und Zwetschge, dann sollten wir hoffentlich übers Jahr kommen 🙂

    Liebe Grüße aus Tirol, Renate

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