Panna Cotta Tarte mit marinierten Erdbeeren
Dieser Beitrag sollte wohl eher den Titel „Ich bin ein sturer Ehrgeizling“ tragen. Denn darum geht es in diesem Rezept. Sturheit. Naja eigentlich geht es um Rezepte, die einfach nicht so gelingen wie man sich das vorstellt. Ist ja auch irgendwie total normal, wenn ein Rezept bei ersten Mal nicht gelingt, oder? Wenn es beim zweiten Mal nicht gelingt, dann ärgert man sich gemeinhin ein bisserl (sehr). Und wenn man genau dieses Rezept dann ein drittes Mal versucht, dann könnte man das durchaus als stur bezeichnen. Oder beharrlich. Oder ausdauernd. Oder hartnäckig. Sucht euch das passende Adjektiv aus. Ich entscheide mich für ausdauernd, klingt irgendwie am positivsten. Also lautet der interne Titel dieses Beitrags ab jetzt „Ich bin ein ausdauernder Ehrgeizling.“ (Ok, über positiv lässt sich streiten…aber besser wird’s nicht, befürchte ich.)
Um gerade verheilte Wunden nicht wieder unnötig aufzureissen, hier nur eine kurze, aber dennoch sehr prägnante Zusammenfassung meiner Versuche dieses Gericht auch nur ansatzweise gelingen zu lassen:
1. Superüberdrüberperfektes Rezept für Teig gefunden. Teig zerbröselt komplett.
Notiz an mich selbst: never trust the world wide web.
2. mein eigenes, altbewährtes Teigrezept kommt zum Einsatz. Oh Wunder: Der Tarte-Boden gelingt.
Dafür:Gelatine in Panna Cotta klumpt aus unerfindlichen Gründen. Ist mir vorher noch nie passiert. Ich wiederhole: noch nie.
3. Tarte-Boden gelingt. Panna Cotta auch. So weit, so gut. Noch flüssiges Panna Cotta wird auf den vorgebackenen Tarte-Boden gegossen und kalt gestellt um fest zu werden. Panna Cotta wird nicht fest. Mara ist ein bisserl grantig. Bisserl grantig entspricht in dem Fall: laut schimpfend vor dem offenen Kühlschrank stehen. Und laut schimpfend entspricht ungefähr einer Lautstärke von 130 Dezibel.
Habe die Causa Panna Cotta- Tarte dann einige Tage lang versucht ruhen zu lassen. Aber das hat nicht funktioniert, bin ja immerhin ein ausdauernder Ehrgeizling. Schlussendlich darf ich euch die frohe Botschaft verkünden: beim vierten Mal hat es funktioniert.
Der Teig blieb heil. Die Panna Cotta war fest und klumpenfrei. Halleluja.
Panna Cotta Tarte mit marinierten Erdbeeren
Tarte-Boden
(nach Donna Hay)
170 g Mehl
40 g Puderzucker
1 TL Vanillezucker
5 g Salz
115 g in Würfel geschnittene, weiche Butter
1 Ei
Butter, Zucker, Vanillezucker, Salz und Mehl in eine Schüssel geben. Dann das Ei untermischen bis eine krümelige Masse entsteht. Die Krümel rasch zu einer Teigkugel drücken und nicht mehr kneten. In Frischhaltefolie wickeln und für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank geben. As easy as that!
Panna Cotta
500 ml Schlagobers
1 Vanilleschote
50 g Kristallzucker
1 Pkg Pulvergelatine
Den Zucker dem Schlag beifügen und langsam zum köcheln bringen. Währenddessen die Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und sowohl das Innere, als auch die Schote selbst ebenfalls in den Topf mit dem Schlag geben. 10 Minuten leicht köcheln lassen. Dann die Temperatur reduzieren, Deckel drauf und für weitere 20-30 Minuten ziehen lassen.
Währenddessen den Ofen auf 180 Grad vorheizen, den Teig aus der Kühlung holen, ausrollen und in die Tarte-Form legen. Mit der Gabel mehrmals einstechen, mit Backbohnen (oder Hülsenfrüchten wie Bohnen) beschweren und für 15- 20 Minuten ab in den Ofen.
Vanilleschote aus der Panna Cotta-Masse entfernen und die aufgeweichte Gelatine beimengen. (Gelatine laut Packungsanweisung aufweichen). Weitere 10 Minuten abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit sollte der Teig vorgebacken sein. Nun kann die flüssige Panna Cotta vorsichtig über den Tarte-Boden gegossen werden.
Die Tarte nun für mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank stellen.
In dieser Zeit können die Erdbeeren mariniert werden:
marinierte Erdbeeren
400 g Erdbeeren
3-4 El Amaretto
2 El Puderzucker
Erdbeeren klein schneiden und mit Puderzucker und Amaretto vermengen. Kein Zauber.
Zum Schluss, sollte der Tarte-Boden nicht zerbröselt und die Panna Cotta nicht verklumpt und/oder flüssig sein, die marinierten Erdbeeren auf der gekühlten Tarte verteilen. Et voilà.
Ganz einfach, oder?
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Hallo,
danke für das tolle Rezept! Es schmeckt absolut genial und ist ganz einfach nachzumachen!
Vielen Dank für das Lob!