Rhabarber Streuselkuchen

Gefühlt 7 Mal habe ich versucht die richtigen Eingangsworte für diesen Blogpost zu finden. Aber es will und will mir nicht gelingen, die richtige Mischung zwischen pathetisch und locker-lässig zu finden. Deshalb machen wir das Ganze jetzt einfach so: Ich beginne den Text auf die Art und Weise, die mir am passendsten erscheint. Nämlich mit den Worten Und auf einmal hat sich alles geändert. Das verdammt hohe Kitsch-Level ist mir durchaus bewusst. Aber wie gesagt, locker-lässig funktioniert gerade irgendwie nicht so gut um verständlich zu machen, was sich bei mir in den letzten Tagen und Wochen so getan hat. Und deshalb bitte ich um Nachsicht, was etwaige schicksalsschwangere Formulierungen im Folgenden angeht. Geht hoffentlich bald wieder vorbei. So viel Gefühl hält ja auf Dauer niemand aus (am wenigsten ich selbst.)

...und auf einmal hat sich alles geändert.

Denn ganz unvermutet ist jemand in mein Leben getreten, den ich nicht erwartet hätte. Sein Name ist Ferdinand und für ihn hat Essen einen genauso hohen Stellenwert, wie für mich. Allein schon deshalb gehören wir zusammen. Spaß beiseite. Fakt ist, dass ich Hunde-Mama geworden bin. Ganz unverhofft aber umso großartiger. Vor gut 3 Wochen, habe ich Ferdi kennengelernt und seitdem ist alles anders. So ein Hundebaby stellt einem das Leben ordentlich auf den Kopf, so viel steht fest. Prioritäten werden anders gesetzt (Schlaf steht jetzt relativ weit unten auf der Liste), routinierte Tagesabläufe über den Haufen geschmissen und die rare Freizeit wird ausnahmslos hundefreundlich gestaltet. Und auf die Gefahr hin jetzt vor Emotion zu triefen, muss Folgendes trotzdem verschriftlicht werden: Ferdinand ist das Beste, das mir je passiert ist.

(Man erinnere mich bitte an meine Worte, wenn er wieder beschließt, die 1 Liter-Flasche mit Fish-Sauce im Vorratsschrank auf ihre Bruchfestigkeit zu testen, die Flasche das nicht übersteht und dann meinen gesamten Küchenboden überschwemmt.)

 

Trotz diverser geopferter Polsterüberzüge, chronischem Schlafmangel (Tagwache 6 Uhr) und penetrant nach Fisch riechendem Küchenboden, ist die neue Aufgabe, die ich nun habe, eine, die ich keine Sekunde lang mehr missen möchte. Die Vorfreude darauf meine Zeit ab jetzt gemeinsam mit diesem kleinen Wolf zu verbringen, lässt den Respekt vor der Tatsache, die Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu haben, vollkommen in den Hintergrund treten. Denn eines stand in dem Moment fest, als wir uns das erste Mal gesehen hatten: wir brauchen einander.

Die letzte Zeit war eine ziemliche Achterbahn mit wenig Schlaf, dafür aber umso mehr Aufregung. Dafür war dieses Wochenende bewusst ganz anders. Denn das bestand hauptsächlich aus ganz viel Zweisamkeit, einem Besuch am Markt, langen Spaziergängen an der frischen Luft und einem großen Blech voller Rhabarberkuchen an einem sonnigen Sonntag Morgen. Und das alles mit Ferdi. Ziemlich perfekt, wenn ihr mich fragt.

Rhabarber Streuselkuchen

für den Kuchenboden
200 ml Milch
20 g Germ
4 EL Kristallzucker
400 g Weizenmehl (universal)
1 BIO-Ei (L)
Prise Salz
75 g weiche Butter

für die Streusel
100 g geschmolzene Butter
350 g Weizenmehl (universal)
100 g Zucker
1/2 TL gemahlene Vanille

4 Stangen Rhabarber
Staubzucker zum Bestreuen

Zuerst den Germteig für den Kuchenboden ansetzen. Dafür Germ mit der lauwarmen Milch, sowie dem Zucker verrühren und für einige Minuten stehen lassen und den Germ zu aktivieren. Das Mehl in eine große Schüssel geben und mit dem Germ, sowie dem Ei und dem Salz für ca. 5 Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Das funktioniert am allerbesten mit einem Knethaken in der Küchenmaschine. Währenddessen die Butter in kleine Stücke schneiden. Den Teig weiterkneten lassen und die Butter währenddessen stückweise dem Teig beifügen. Keine Sorge falls der Teig glitschig wird- das ist ganz normal. Einfach einige Minuten die Küchenmaschine weiterkneten lassen bis der Teig wieder in Form kommt. Nun den Teig für mindestens eine Stunde lang mit einem Geschirrtuch zugedeckt gehen lassen.

 

Nach circa einer Stunde Gehzeit den Germteig mit einem Nudelholz in die gewünschte Form walken (in meinem Fall schlicht und einfach auf die Größe des Backblechs) und erneut für ca. 15 Minuten rasten lassen. Währenddessen den Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Rhabarber in daumenbreite Stücke schneiden und auf dem Teigboden verteilen. Nun die Streusel grob mit den Händen in Form bringen und ebenfalls darüber streuen. In den Ofen schieben und für circa 30 Minuten backen. Auskühlen lassen und mit Staubzucker bestreuen.

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Über Mara

Eine Exil-Salzburgerin und Wahl-Wienerin, die ihr Herz an die kulinarische Vielfalt Österreichs verloren hat. Egal ob beim Nachkochen von Oma's Originalrezepten oder bei neu interpretierten Klassikern - am wichtigsten ist der Genuss! Denn Essen soll nicht nur den Bauch füllen, sondern auch das Herz wärmen.

6 Kommentare zu “Rhabarber Streuselkuchen

  1. 25. April 2017 um 10:10

    Ich finde Ferdi sooooo süß! ?

    • 26. April 2017 um 18:13

      Danke, liebe Ursl! Er ist ein echter Sonnenschein!

  2. 25. April 2017 um 15:44

    „So viel Gefühl hält ja auf Dauer niemand aus“ 🙂 Ha, der Kerl ist aber auch wirklich allerliebst und Ferdi passt großartig zu ihm und ist auch einer meiner absoluten Lieblingsnamen!! Ich bin ja auch mit Hunden aufgewachsen und hätte schon lange gern einen Mitbewohner, dachte mir aber, dass es im 3. quasi direkt in der Stadt schwierig ist (bin am Stadtrand aufgewachsen) und mit Vollzeitjob usw. Wie funktioniert das bei euch?

    Ich werd versuchen das Rezept für mich glutenfrei umzumodeln, da herkömmliches Weizenmehl momentan leider ein no-go ist :/

    • 26. April 2017 um 18:17

      Liebe Martina, danke für das liebe Kompliment und dein Kommentar! Ferdi ist ein echter Sonnenschein, ich bin so glücklich ihn bei mir zu haben. Ich habe mich dazu entschieden weil sowohl meine Wohnsituation, als auch meine Arbeitssituation sich super mit dem Hund vereinbaren lassen. Und außerdem zwingt es mich dazu, die Parks, Wälder und Co in und um Wien näher zu erkunden- und das ist ein super Nebeneffekt. 😉 Du könntest ja auch eine Rhabarbertarte machen und das Weizenmehl durch einen Teil Mandelmehl und anderes glutenfreies Mehl ersetzen. Oder du schaust dir mein Rezept für Rhabarberkompott an- das ist auch sehr zu empfehlen. 😉 Alles Liebe, Mara

  3. 7. Mai 2017 um 9:44

    Ferdinand ist ja total süß! Dein Rhabarberkuchen sieht auch fantastisch aus – ich hab ihn auch noch nie mit Germteig gemacht. Das sollte ich unbedingt noch testen, bevor die Saison vorbei ist! 🙂 Hab einen feinen Sonntag! Lieben Gruß, Marlene

    • 7. Mai 2017 um 18:24

      Danke für dein liebes Kompliment, Marlene! Ist zwar ein wenig mehr Aufwand, aber das lohnt sich auf jeeeeden Fall! Ich wünsch dir gutes Gelingen! 😀 Alles Liebe, Mara

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