Die ultimativen Brownies

Der Selbstzweifel ist ja bekanntlich a Hund. Man schmiedet Pläne, baut Gedankenschlösser, malt sich zukünftige Projekte in den buntesten Farben aus. Und, wenn man nicht hin und wieder verdammt mutig ist, bleibt es in der Regel auch dabei. In Retrospektive könnte ich mich vor großartigen, innovativen, waghalsigen Projekten garnicht retten, wenn auch nur ein Drittel meiner Gedankenkonstrukte tatsächlich zur Umsetzung gekommen wäre. Fast wäre die Seite, auf der ihr euch gerade meine schriftlichen Ergüsse zu Gemüte führt, auch ein ebensolches Projekt geworden. Denn vom ersten Gedanken selbst einen Foodblog zu starten, bis hin zur tatsächlichen Verwirklichung vergingen gut zwei Jahre. Immerhin bietet man, egal ob als Fashion-, Lifestyle- oder eben Food Blogger vor allem Eines: Angriffsfläche. Man kehrt sich selbst nach außen und präsentiert sich einer, zumeist anonymen, Öffentlichkeit. Und an genau diesem Punkt macht man sich angreifbar. Man läuft Gefahr von Menschen beurteilt zu werden. Und hierbei macht es keinen Unterschied ob man diese Menschen persönlich kennt oder eben nicht. Denn manchmal wirkt das Internet ein bisschen wie ein Spiel ohne Regeln. Oder besser gesagt wie ein Spiel zwar mit Regeln, aber ohne Schiedsrichter, der die Nichteinhaltung zwischenmenschlicher Gepflogenheiten mit Konsequenzen belegt. Denn nur allzu oft werden vermeintliche Kleinigkeiten harsch kritisiert. Man urteilt über Dinge, die man dem direkten Gegenüber schlimmstenfalls garnicht und bestenfalls in höflicher Art und Weise ins Gesicht sagen würde.

 

 

Man verstehe mich jetzt bitte nicht falsch, ich bin, schon allein wegen meiner Berufswahl, die Letzte, die Menschen im Internet grundsätzlich für unzivilisiert hält. Aber hin und wieder frage ich mich, ob die Manieren, die man im wahren Leben im Umgang mit Bekannten oder auch Fremden so an den Tag legt, ein bisserl verloren gehen, sobald man sich in den Unweiten des Internets tummelt. Sich ebendem zu stellen und einen (noch so kleinen) Teil seines Lebens & seines geistigen Eigentums der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, erfordert (neben einer ordentlichen Portion Selbstdarstellungsdrang) vor allem Eines: Mut.

Die Tatsache, dass ich diesen Mut bewiesen habe, macht mich schon stolz. Aber wisst ihr was mich noch tausendmal stolzer macht als das? Dass ich hier, im Dunstkreis rund um das Stadtmärchen mit ziemlich großartigen, und vor allem höchst wohlerzogenen Menschen zu tun haben darf. Sei es auf meinen verschiedenen Social Media Kanälen, in privaten Nachrichten oder in den Kommentaren unter jedem Beitrag: ich schätze jeden und jede einzelne/n meiner LeserInnen so sehr für den Respekt und das Wohlwollen, das mir gegenüber an den Tag gelegt wird. Selbst wenn es hier und da mal zu kleinen Patzern in Rezepten oder sonstigen Fauxpas kommt, ihr nehmt es gelassen und weist mich höflich darauf hin. Und dafür sage ich an dieser Stelle ganz laut Danke.

Aber was macht man mit Leuten, die man über die Jahre so lieb gewonnen hat? Man lädt sie zu sich ein. Und das meine ich nicht wie sonst auch, denn immerhin seid ihr ja (hoffentlich regelmäßig) zu Gast auf meinem Blog. Nein, ich lade euch zu mir in meine Wohnung. Genauer gesagt in ihr Herzstück und meinen liebsten Ort: in meine Küche. Kommt herein und fühlt euch wie zu Hause.

An dieser Stelle nochmal ein großes Danke an Felix für das kleine große Meisterwerk in Bewegtbild.

Brownies // Stadtmärchen from Stadtmärchen on Vimeo.

 

 

 

Brownies

140 g Butter
250 g brauner Zucker
75 g Kakao
Prise Salz
1/2 TL gemahlene Vanille / 1/2 TL Vanille-Extrakt
2 Eier L
75 g Mehl

Den Ofen auf 170 Grad vorheizen und eine rechteckige, ofenfeste Form mit Backpapier auslegen. Die Butter in Stücke schneiden und die restlichen Zutaten abwiegen. Einen Topf mit Wasser zum Sieden bringen und eine hitzebeständige Schüssel darauf stellen. In diese Schüssel Butter, Zucker und Kakao geben und erhitzen. Sobald die Butter geschmolzen ist, lassen sich die Zutaten zu einer homogenen (aber nicht glatten) Masse verrühren. Nun beiseite stellen bis die sie nur noch lauwarm ist. Nachdem die Masse ausgekühlt ist, Eier einzeln einrühren und die Vanille hinzufügen. Zuletzt das Mehl in den Teig sieben und 1-2 Minuten mit einem Holzlöffeln kräftig rühren. Den Teig in die vorbereitete Form gießen, ins Rohr geben und für ca. 50-55 Minuten backen. Die Brownies aus dem Ofen holen und vollkommen auskühlen lassen, bevor man sie schneidet.

 

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Über Mara

Eine Exil-Salzburgerin und Wahl-Wienerin, die ihr Herz an die kulinarische Vielfalt Österreichs verloren hat. Egal ob beim Nachkochen von Oma's Originalrezepten oder bei neu interpretierten Klassikern - am wichtigsten ist der Genuss! Denn Essen soll nicht nur den Bauch füllen, sondern auch das Herz wärmen.

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2 Kommentare zu “Die ultimativen Brownies

  1. 8. März 2017 um 13:25

    Wenn es so weit ist, dass sich selbst eine stille Leserin mal zu Wort meldet, dann chapeau! Danke für deine tollen Posts und vorallem für diesen – Brownierezept, Video und Worte – große Liebe meinerseits!!! Ich find dich klasse und freu mich aufs nach-backen!

    Verrätst du uns vielleicht auch woher dein rosa Strickpulli ist, den du in den Instastories von gestern anhattest? 😉

    LG & mach weiter so!
    Manu

    • 9. März 2017 um 8:29

      Liebe Manu, Danke für dein Kommentar, das freut mich wirklich sehr!
      Es ist so schön zu wissen, dass dieser Blog Menschen gutes Essen näherbringt und sie vielleicht sogar hin und wieder ein wenig inspiriert. 😀
      Der Pulli ist von COS, einer meiner absoluten Lieblingsmarken!
      Alles Liebe und Danke, dass du mich und meinen Blog verfolgst,
      Mara

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